So trifft etwa das kalte Leuchten von mit Fluoreszenzfarbe gefüllten Flaschen und Röhren auf zarte Installationen aus sandgestrahlten Acrylglasscheiben und Halogenlampen, die den Ausstellungsraum in ein sinnlich-poetisches Spiel aus Licht und Schatten tauchen. Neben solch frühen Arbeiten, in denen insbesondere Prozesse des Beleuchtens Thema sind, werden zahlreiche Werke aus den Folgejahren präsentiert, in denen beispielsweise Neonschlaufen – in der Form von Schriftzeichen und Codes – gesellschaftspolitische und kulturtheoretische Botschaften formulieren. Gerade mit solchen Arbeiten veranschaulicht Kowanz, dass Licht nicht bloss ein neutrales Vehikel für Information ist, sondern diese entscheidend mitgestaltet. Insgesamt stellt die Soloschau so grundsätzliche Gewissheiten infrage: Mit der Eindeutigkeit von Information ist es weniger weit her, als wir uns das vielfach wünschen – eine Botschaft, die in unseren angeblich «postfaktischen Zeiten» deutlichen Widerhall findet.