«While perfection might bring one closer to God, imperfection brings emphasis to human qualities.»
Judy Ledgerwood
Häusler Contemporary Zürich freut sich, mit einem Insert eine Selektion von Arbeiten der amerikanischen Malerin Judy Ledgerwood zu präsentieren. In farbintensiven Werken reflektiert die Künstlerin unterschiedliche Aspekte der Kunst- und Kulturgeschichte als Referenz ihres konzeptuellen Ansatzes als zeitgenössische Vertreterin der geometrischen Abstraktion.
Die kraftvolle Farbigkeit und opulente Ornamentik der Werke von Judy Ledgerwood (*1959, Brazil, US, lebt in Chicago und Sawyer, US) sind tief in der Tradition der Malerei verwurzelt. Seit Beginn ihrer Karriere nimmt sie sehr bewusst ihre Verortung innerhalb der Kunstgeschichte vor und fordert die hier dominierenden Prämissen und Rollenzuweisungen heraus. Einflüsse aus der weitgehend männlich dominierten Farbfeldmalerei und der gestischen Abstraktion verbindet sie mit einfachen, geometrischen Mustern, die oft mit der Populärkultur und dem weiblich besetzten Textildesign assoziiert werden.
In den Arbeiten auf Papier und Leinwand wiederholen sich besonders die Motive von Vierpass und Diamantform, die Ledgerwood nicht von ungefähr seit jeher nutzt: Es sind Formen, die bei steinzeitlichen Kulturen, welche Göttinnen huldigten, eine bedeutende Rolle spielten. In dynamischen Gestus fügt die Künstlerin die Motive zu unregelmässigen geometrisierenden Rastern und lässt Spuren ihrer kraftvollen Farben über die Formstruktur hinausfliessen, gleichsam als ironischen Verweis auf das «Dripping», der amerikanischen Abstrakten Expressionisten der 1950er Jahre.