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Gary Kuehn
«Rational Procedures» | Black Paintings and 1960s Sculpture

Eröffnung:
Mittwoch, 15. November 2017 | 18 – 20 Uhr
Ausstellung:
bis 13. Januar 2018

«Ich versuchte ganz absichtlich, die Macht der reinen Form zu untergraben.» Gary Kuehn

Häusler Contemporary Zürich freut sich sehr, frühe «Black Paintings» von Gary Kuehn und ausgewählte jüngere Beispiele dieser wichtigen Werkreihe im Kontext seiner Skulptur zu präsentieren. Die Gegenüberstellung veranschaulicht den konzeptuellen, prozesshaften Ansatz von Kuehn, mit dem er in den 1960er-Jahren wesentlich zur Erneuerung des Skulpturbegriffs beigetragen hat. Auch werden die Themen ersichtlich, die ihn seine gesamte künstlerische Karriere prägten: Das Verhältnis von Geometrie und Naturkraft, von Begrenzung und Freiheit.

Kann Schwerkraft und die Trägheit der Masse, kann elementare Energie unter dem Zwang der schönen Form visuell erfahrbar gemacht werden? Gary Kuehn (*1939, New Jersey, US, lebt in New York, US), einer der wichtigsten Vertreter der «Process Art» in den 1960er-Jahren, beschäftigt sich seit jeher mit diesen Fragenstellungen. Mit seinen Skulpturen aus alltäglichen, handwerklichen Stoffen hat er immer wieder prägnante Bilder für die Möglichkeitsform der Materie geschaffen. Dieselben Themen behandelt er seit den 1970er-Jahren auch auf der Leinwand in einer Serie von besonderen Gemälden. Es sind die sogenannten «Black Paintings», die eine skulpturale Interpretation der Malerei offenbaren.

Wir freuen uns, mit «Rational Procedures» eine Auswahl dieser kraftvollen Bilder im Verbund mit frühen Skulpturen zu präsentieren. Die gezeigten Gemälde stammen aus dem Zeitraum von 1969 bis 1971 und von 2000 bis heute. Treffend fasst der von Kuehn gewählte Ausstellungstitel die zwei wesentlichen Aspekte seiner künstlerischen Strategie zusammen: Die konzeptuelle, rationale Setzung, die am Anfang jedes Werkes steht, und der daraus resultierende Vorgang, der – nur bedingt kontrollierbar – zur finalen Form führt.


Gary Kuehn betont, dass die «Black Paintings» weniger »gemalt als vielmehr gemacht sind«. Die Leinwand wird dabei als »prozessual zu füllender Behälter» (Kuehn) verstanden und der Akzent liegt – wie auch in Kuehns Objekten– auf der physischen Beschaffenheit der bildnerischen Mittel: Acrylfarbe wird in vorgefertigte, kreisförmige Schablonen gegossen, wo die dicke Farbschicht eine reliefartige Struktur bildet. Die Schablonen wiederum sind durch die Einpassung in das Leinwandvieleck aneinander gedrückt und die Kreise deformiert worden. Wie typisch für Kuehns Œuvre beinhalten diese Werke nebst ihrer stark körperlichen Präsenz auch eine metaphorische Ebene. Das vorgegebene Bildformat schliesst die Kreisformen regelrecht ein und zwingt sie zur gegenseitigen Anpassung und zur Formveränderung, die insgesamt kontrolliert wird durch die Autorität der Leinwand.

Den direkten Zusammenhang dieser Gemälde mit Kuehns Ansatz als Bildhauer verdeutlichen in unserer Ausstellung drei Skulpturen aus den 1960ern: Ein «Wedge Piece» (1964), bei dem sich ein matratzenähnliches Objekt wellenförmig den Dreiecksstützen angleicht, von denen es über dem Boden gehalten wird; ein Objekt aus der «Crate Piece»-Reihe (1969), bei dem eine quaderförmige Masse von einer Holzstruktur aufrecht gehalten wird; und «The Provisionals» (1969), eine Bodenskulptur, bei der zwei ungleich grosse Metallringe durch Schraubzwingen in eine möglichst deckungsgleiche Form gezwängt werden.

Unsere Ausstellung zeigt so erneut, wie sich bildnerische und materialtechnische Fragestellungen ebenso wie das Konzeptuelle und das Prozesshafte im Werk von Gary Kuehn verbinden, und wie er damit eindrückliche Bildformeln für das Spannungsfeld zwischen Begrenzung und Freiheitsstreben findet.

Deborah Keller, Häusler Contemporary

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