Als einer der bedeutendsten Vertreter des «Post-Minimalismus» und der «Process Art», die in den 1960er-Jahren den Kunstbegriff nochmals radikal veränderten, erkundet Gary Kuehn (*1939) in seinem Werk das Spannungsfeld zwischen Begrenzung und Freiheit. Hieraus entwickelt er seit mehr als sechs Jahrzehnten Skulpturen, Malereien, Collagen und Zeichnungen, welche in ihrer handwerklichen Präzision und materiellen Präsenz stets auch metaphorische und psychologische Tiefen erkennen lassen. Die Entwicklung seines Werkes lässt sich über mehrere Jahrzehnten hinweg nachverfolgen.
Im Frühjahr 2025 ist dem Maler, Skulpteur und emeritierten Professor mit «Gary Kuehn: In Situ» eine umfassende Retrospektive am renommierten Cantor Fitzgerald Gallery im Haverford College, Haverford (USA) gewidmet worden. Die von Sid Sachs kuratierte Einzelausstellung mit Katalog stellte das Werk Kuehns in das Zentrum der postminimalistischen Skulptur, welche unter Verwendung alltäglicher Materialien entstehen und wie reale Objekte in der Welt erscheinen.
Anknüpfend an die erfolgreiche Ausstellung in den USA freuen wir uns, Ihnen in unserem Viewing Room «Gary Kuehn: Shaping Form from the Start» Werke des Künstlers aus verschiedenen Phasen seines Schaffens präsentieren zu können – ausgehend von den frühen Arbeiten der 1960er und 1970er Jahre bis hin erst kürzlich entstandenen Werken. Dabei wird deutlich, wie Kuehn immer wieder mit neuen Materialien und Techniken experimentiert, um die Grenzen der Kunst auszuloten und die Beziehung zwischen Kunstwerk und Betrachter neu zu definieren.