Speziell für das Dornier Museum Friedrichshafen – zu welchem der leidenschaftliche Flieger eine besondere Beziehung pflegt – hat James Turrell eine auf die Architektur abgestimmte, ortspezifische Lichtinstallation entwickelt.
Mit der offiziellen Übergabe der Lichtinstallation des amerikanischen Künstlers James Turrell am 15. Oktober 2009 erhält das Dornier Museum Friedrichshafen eine besondere architektonische Intervention mit internationaler Ausstrahlung. Nach einem Lichtkonzept von James Turrell wird die Fassade des einem Flugzeughangar nachempfundenen Neubaus nach Sonnenuntergang durch differenzierte, interagierende Farbschichtungen akzentuiert.
Sowohl die vertikalen als auch die horizontalen Fassadenteile sind transluszent, jedes hat seine eigene Illumination, die jeweils tausende Helligkeits- und Farbkombinationen möglich macht. Das Licht löst die Materialität der Fassadenelemente auf, schafft und verwehrt zugleich Durchsichten. Indem der Künstler Licht als künstlerisches Medium erfahrbar macht, dringt er in die Grenzbereiche der menschlichen Wahrnehmung vor. Mit seinen Installationen und Environments gelingt es James Turrell ohne den Umweg über Symbolik oder bildliche Darstellung, Licht als Form der Realität unmittelbar sinnlich erlebbar zu machen und ermöglicht dabei ein fast dingliches Lichtempfinden.
Das Dornier Museum, in welchem auf einer Fläche von 5.000 Quadratmetern 100 Jahre Luft- und Raumfahrtgeschichte im zeitgeschichtlichen Kontext dargestellt werden, steht sinnbildlich für den kreativen Pioniergeist. Mit James Turrell, einem der bedeutendsten Vertreter der Lichtkunst, hat das Museum einen Visionär für das Fassadenprojekt gewonnen, der bereits seit den späten 1960er Jahren seinen Weg als Künstler mit größter Konsequenz und außerordentlichem Engagement verfolgt.